Stadtbefestigung im Kaiserreich
Zwischenwerk IXa - Westhoven
Das Zwischenwerk IXa liegt auf dem ehemaligen Gelände einer Wehrmachtskaserne.
Diese wurde nach dem Weltkrieg von der Belgischen Armee weitergenutzt.
Inzwischen wurden die Liegenschaften vom Militär aufgegeben.
Ein Teil des Geländes wurde durch die Stadt Köln aufgekauft.
Im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes und Wasserübungsbereiches wurde das Gelände saniert,
d.h. alle Aufbauten (bis auf das Zwischenwerk) wurden abgerissen.
Das Gelände wird jetzt als Retentionsraum genutzt.
Für die Öffentlichkeit wurde das Gelände geöffnet, man kann dort auf den befestigten Wegen spazieren gehen.
Das Zwischenwerk liegt heute im offenen Gelände, aber man darf die Wege nicht verlassen (in den Freiflächen wurden evtl. Kampfmittel nicht beseitigt).
Es gibt keinen Zuweg zum ZWW, im Rahmen der Verkehrssichungspflicht wurde das Werk verschlossen.
Es wird aber offizielle Termine für Innenbesichtigungen geben, wie "Tag der Forts","Aktionstage Fortis-Colonia" oder "Tag des offenen Denkmals".
Leider wurde das Zwischenwerk durch die Stadt Köln endgültig mit einer Gittertür verschlossen, so das offiziell keine Innenbesichtigungen mehr möglich sind.
Das Zwischenwerk in Porz-Gremberghoven gehört zu den kleinen Zwischenwerken,
es besaß keinen zentralen Eingang, sondern sechs kleine Eingänge (davon wurden drei verschlossen).
Der Infanterieraum besaß keinen Vorbau (Kehlkaponniere) zur Verteidigung des Kehlgrabens, ebenso fehlten die bei den (großen) Zwischenwerken üblichen Schultergrabenwehren.
Zwei Wachträume mit Beobachtungsschnecken befanden sich in der Brustwehr in Richtung Feind.
Weitere Besonderheit an diesem Zwischenwerk ist der Wehrgang,
dieser liegt unüblich direkt im Eingangsbereich.
Normalerweise liegt dieser im stärker geschützten Hinterbereich.
Die Verteidigungsanlage wurde in der Zeit vom 13.03. - 26.09.1922 geschleift.
Die Wachträume und Beobachtungsschnecken wurden zerstört und die Betondachverstärkung wurde entfernt.
Weiterhin wurde das Wall -und Grabensystem eingeebnet.
Im Zweiten Weltkrieg waren in den Kasernenbauten ausgebombte Bürger untergebracht,
bei Fliegeralarm nutzten sie das Zwischenwerk als Luftschutzkeller (ohne Betondachverstärkung ein zweifelhafter Schutz).
Zahlen-Daten-Fakten
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Bezeichnung: |
IX a (kleines Werk zwischen Forts-/ a = rechts von Fort IX |
Bewaffnung: |
Handwaffen der Besatzung |
Besatzung: |
ca. 50 Mann |
Größe: |
ca. 100 x 140m (gemessen jeweils vom äußeren Grabenrand) |
Mauerstärken: |
Wachtraum: bis 2 m Beton Infanterieraum (Frontseite) 1 m Mauerwerk/1 m Sand/1 m Mauerwerk |
Deckenstärken: |
Standardmaß: 1m Ziegelmauerwerk – 1 m Sand Polster – 1,20 m Beton – 0,50 m Erde |
Aufzug: |
5 m |
Graben: |
bis 3 m tiefer Spitzgraben mit umlaufenden Hindernisgitter |
Entfestigt: |
13.März. - 26.September.1922 |
Besonderheiten: |
Ausbau nur für Infanterie-Einsatz Die Decken der Wachträume waren aus "Eisenbeton" (armierter Beton) gefertigt
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Fotogalerie Außenaufnahmen vor der Vermauerung (9 Bilder)
Fotogalerie Außenaufnahmen nach der Vermauerung (9 Bilder)
Fotogalerie Innenaufnahmen (18 Bilder)
Fotogalerie Hinweisschilder und Umfeld (9 Bilder)
Fotos aus der Entfestigungszeit mit Genehmigung des Auswärtigen Amtes/Politisches Archiv
Das Zwischenwerk vor der Entfestigung
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Aufnahmen nach der Entfestigung Die Vorderkante der Dachverstärkung wurde auch noch abgetragen
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