Artikel-Archiv

Stadtbefestigung im Kaiserreich
Zwischenwerk VIIIa- Raderthal



Das 1876-1878 erbaute Zwischenwerk lag östlich der Hitzeler Strasse.

Es gehörte zu den 17 großen Zwischenwerken im Kölner Festungsring.

Wie alle großen Zwischenwerke wurde es als Artilleriefestung gebaut.

Die Brizanzkrise machte es notwendig, dass auch dieses Bauwerk modernisiert werden mußte.
Erhebliche bauliche Veränderungen wurden vorgenommen, da es unter anderem einer neuen Verwendung als Infanteriefort zugeführt wurde.

Demnächst wird ein Zusatzkapitel "Vom Artilleriezwischenwerk zum Infanterieverteidigungswerk" erarbeitet.
Anhand des Beispiels Zwischenwerk VIIIa.


1921 wurde das Werk geschleift, auch hier blieb vorläufig die Kehlkaserne erhalten.Das zurückgelassene Trümmerfeld wurde eingeebnet und diente als Sportplatzfläche.
1930 wurde die Anlage vom Kölner Spielverein Victoria e.V. genutzt, die Kehlkaserne hatte einen Mieter (Platzwart).

Um 1960 wurde die Kaserne gesprengt.
Von der Festungs- und Sportanlage findet man heute keine Spuren mehr im Gelände.


Gemälde gemalt durch Andre Brauch/Reutlingen.
Die im Gemälde eingezeichneten Drahthindernisse wurden vermutlich in der Armierungszeit nicht mehr verbaut.




Colorierte Entfestigungszeichnung.




Colorierte Schnittzeichnung.




Zustand während der Armierungszeit in Form einer vereinfachten Zeichnung.

Zahlen-Daten-Fakten

Bezeichnung: VIIIa (Zwischenwerk zwischen Fort VIII links-/ Zwischenwerk VIIb rechts)
Bewaffnung: 4 x 9cm-Kanonen (während der Nutzung als Artilleriefort)
Besatzung: ca. 150 Mann (geschätzt)
Größe: 136 x 74m (Mauerwerk)
Mauerstärken: 1 - 2,5m
Deckenstärken: Standardmaß: 1m Ziegelmauerwerk – 1m Sand Polster – 1,20m Beton – 0,50m Erde
Aufzug: max. 7m (Durchschnittshöhe ca. 6m)
Graben: Breite: 6,10m (Grabensohle) Tiefe: 5,50m (unter Umgebungsniveau)
Entfestigt: 13.01. - 28.11.1921
Besonderheiten:

- Betonierte Kontereskarpenmauern
- Wachtraum in Betonbauweise mit Wachturm.
- doppelte und einfache Reverskaponniere in Betonausführung




Fotos aus der Entfestigungszeit mit
Genehmigung des Auswärtigen Amtes/Politisches Archiv


Linker Frontgraben während der Entfestigung

Rückseite der entfestigten Kehlkaserne

Fotos aus der Entfestigungszeit - Archives de la Scieté des Nations/Genf

Die Entfestigungsakten mit entsprechender Text -und Fotodokumentation des Entfestigungsamtes lagern heute in Berlin.
Die parallel geführten Entfestigungsakten der Interalliierten Kontrollkomission (IAKK) lagern heute bei der UN in Genf.



Zurück zu: Stadtbefestigung im Kaiserreich

Zum Seitenanfang