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Stadtbefestigung im Kaiserreich
Zwischenwerk Ib - Niehl


Der äußere Kölner Festungsgürtel umfaßte insgesamt 23 Zwischenwerke.

Diese gliederten sich in 17 große und 5 kleine Zwischenwerke und einer Sonderform.

Die kleinen Zwischenwerke entsprachen nicht dem Biehler-Einheitsfort. Der Aufbau ähnelt eher der Bauausführung eines Infanteriestützpunktes.

Die Kasernen besaßen keine Kehlkaponiere.In der Fassade waren Schießscharten eingelassen, somit konnte die Kehlseite verteidigt werden.

Die Bauausführung der kleinen Zww waren allesamt unterschiedlich.

Das Zww Ib lag an der Bremerhavener Str.;
nordostwärts des Schnittpunktes Neusser Str./Militärring, wurde in den Jahren 1876/77 erbaut.

Im Zeitraum vom 14.04.-26.07.21 wurde das Werk geschleift.

1926 wurde auf dem Festungsgelände die Firma Glanzstoff-Courtaulds erstellt.
Heute sind nur noch ganz geringfügige Erhebungen als Spuren am Rand des Geländes sichtbar.

Das Zww wurde gemeinsam durch Infanterie und Artillerie genutzt. Als besondere Baumaßnahme ist der Vorgraben zu nennen.
Charakteristisch ist der geringe Aufzug von ca. 4,5m. Die Eingangstüren wurden vermutlich im Rahmen der Verstärkungsmaßnahmen in der Breite um 2/3 verkleinert. Auffallend sind die bogenförmig gemauerten Fensterstürze.

Vermutlich gab es auch hier eine Grabenteilung mittels Hindernisgittern (s.h.Zww XIIb).

Das Zwischenwerk in der Armierungszeit

Auf dem Luftfoto und der Zeichnung kann man erkennen, das der nördliche Bereich als sehr gefährdet eingestuft war.
Die Armierungsarbeiten waren dort sehr weit fortgeschritten , die wichtigsten Grundarbeiten der 1. Bauphase dürften fast abgeschossen gewesen sein.


Luftaufnahme aus dem Jahr 1914

Vereinfachter Grundriss
mit Einzeichnung der bis dahin verbauten Drahthindernisse

Das Zwischenwerk und seine Nachbarn

Die Nordfront der Festung Köln im Luftbild des Jahres 1915 beschreibt Herr Gerald Voigtlaender-Tetzner
in einem Fachaufsatz in der Schriftenreihe Festungsforschung Band 10 (s.h.Button: Literatur/Quellen) recht ausführlich.
Das Buch kann ich zu dem Thema sehr empfehlen.

Die Karte entstand im Rahmen des Beobachterkurses der FEA 7 (Flieger-Ersatz-Abteilung 7).
Einige Bauwerke habe ich nachträglich eingetragen um den Gesamtzusammenhang der Nordfront nachvollziehen zu können.
Der Baufortschritt im Jahr 1915 ist anhand der Einzeichnungen gut zu erkennen.


Anordnung der nördlichen Verteidigungsbauwerke.
Nach Anklicken der Zeichnung öffnet sich ein Ausschnittfenster.
In dem Kartenbereich sind auch die nicht eingezeichneten Bauwerke eingetragen.

Fotos aus der Entfestigungszeit mit Genehmigung
des Auswärtigen Amtes/Politisches Archiv


Das Zwischenwerk vor der Entfestigung

Aufnahme nach der Entfestigung

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