Neudeutsche Befestigung der Stadt Köln
Fort V - Müngersdorf
Das Fort V befand sich östlich des Walter-Binder-Weges und westlich der Eschenallee.
Die Bauzeit umfaßte die Jahre 1874 bis 1876.
Aufgrund der strategischen Lage (Eisenbahnlinie) erfolgte die große Bauausführung des Forts.
Seit 1879 diente das Fort als Festungsgefängnis.
In den Jahren 1921-1922 erfolgte eine Teilschleifung. Die Kehlkaserne und der Kehl- und Flankengräben mit Stützmauern blieben erhalten.
Gartenarchitekten planten eine Umnutzung des Geländes.
Eine Erholungsstätte mit Volkswiese und Sportflächen sollten geschaffen werden.
In den Jahren 1939 bis 1945 wurde die Kehlkaserne mit den anliegenden Flächen als Sammellager für Kölner Juden vor dem Transport in die Vernichtungslager genutzt.
Heute erinnert ein Gedenkstein an den Ort des Geschehens.
Nach langen Leerstand wurde die Kaserne um 1962 abgerissen.
In der Geländemodelierung und Pflanzenwuchs sind die Konturen des Festungsgeländes noch zu erkennen.
Vermutlich erfolgte keine Totalzerstörung.
Durch Erdbewegungen und Entwurzelung von Bäumen kommen Klinkerreste wieder ans Tageslicht.
Fotogalerie Außenaufnahmen (7 kommentierte Bilder aus dem Jahr 2008)
Fotogalerie Außenaufnahmen (9 kommentierte Bilder aus dem Jahr 2019)
Mit Genehmigung zur Veröffentlichung: Bilder aus der Fotografischen Sammlung - AGFA-Historama -Museum Ludwig/Köln
Die Zeichnung zeigt das Stadium im Jahr 1889 (noch Nutzung als Artilleriefort) .
Die Zeichnung zeigt den Grundriss des Fort V nach einer Entwurfszeichnung aus dem Jahr 1875 . (Infanteriefort)
Zeichnung des Entfestigungsamtes
Zeichnung des Entfestigungsamtes.
Zeichnung aus der Zeit der Armierungzeit. Geplante und durchgeführte Verlegung von Drahthindernissen sind blau/lila eingezeichnet.
Besonderheiten im Fort V
Zahlen-Daten-Fakten
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Bezeichnung: |
Fort V (Bewaffnungsangaben aus dem Jahr 1889) |
Bewaffnung: |
8 x 8cm Kanonen als Grabenwehren 6 x 9cm Kanonen auf dem Flanken und Frontwall 2 kurze 15cm Geschütze auf Ringlafette auf dem linken Frontwall 4 lange 15cm Geschütze auf Ringlafette verteilt auf dem rechten Front - und Flankenwall Bewaffnung der Anschlußbatterien ist unbekannt
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Besatzung: |
Als Artilleriefort ca. 900 Mann. Die Besatzungsstärke wurde nach Umwandlung in ein Infanteriefort erheblich reduziert. (Die Zahlenangaben entsprechen einem mittleren Fort. Die Besatzungsstärke bei einem Großen Fort muß nach oben korrigiert werden) |
Größe: |
ca. 340 x 205m |
Mauerstärken: |
ca. 1 - 3m |
Deckenstärken: |
Standardmaß: 1m Ziegelmauerwerk - 1m Sandpolster - 1,20m Beton - 0,50m Erde |
Aufzug: |
max. 9,5m |
Graben: |
9m breit/ca. 6,50m tief |
Entfestigt: |
09.05.21 - 17.01.1922 |
Besonderheiten: |
Mit dem Einbau der Spitzengrabenwehr erfolgte der Abriss der Spitzenkaponniere.
Der hintere Teil der Kaponniere blieb erhalten, und diente als Verteidigungsraum hinter der Eskarpenmauer
Panzertürme auf den Schulterpunkten
Vermutliches Blockhaus seitlich versetzt oberhalb der Spitzengrabenwehr
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Bilder aus der Entfestigungszeit mit Genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser WEB-Site durch das Auswärtige Amt/Politisches Archiv
Kehlkaserne vor der Entfestigung
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Kehlkaserne nach der Schleifung
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Frontgraben vor der Entfestigung
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Fotos aus der Entfestigungszeit - Archives de la Scieté des Nations/Genf
Die Entfestigungsakten mit entsprechender Text -und Fotodokumentation des Entfestigungsamtes lagern heute in Berlin.
Die parallel geführten Entfestigungsakten der Interalliierten Kontrollkomission (IAKK) lagern heute bei der UN in Genf.
Ein paar Fotos aus der Entfestigungszeit sprechen für sich:
Panorama
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Detailfoto 1
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Detailfoto 2
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Detailfoto 3
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