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Neudeutsche Befestigung der Stadt Köln
Fort II - Longerich

Das Fort II in Köln-Longerich wurde 1874-1877 erbaut.
Es war wie alle anderen Einheits-("Biehler"-)Forts als Artilleriefort" ausgelegt.

Verstärkungsmaßnahmen des Forts erfolgten in den Jahren 1887-1891

Eine weitere Modernisierung und Umbau zu einem Infanteriefort erfolgte nicht.

Primär sollte das Fort wohl Artilleristisch zum Schutz des Rheinstroms dienen, denn die nördlichen Forts I,II und XII waren mit Langrohrgeschützen auf Küstenlafette ausgestattet.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Festungswerk vertragsgemäß geschleift (09.03.21 -20.12.21), auch hier blieb die Kehlkaserne erhalten.

Die Nachnutzung des Festungsgelände war im Laufe der Zeit recht vielfältig, Wohnung, Turnhalle, Unterkunftsräume für Jugendgruppen, Gotteshaus für die Gemeinde Nippes, städtische Volksschule mit Turnhalle, Reichsarbeitsdienst, Gefangenenlager, Sammellager für ausgebombte Bürger.

Das Ende des Fort wurde 1966 besiegelt es erfolgte der Abbruch .
Heute sind Spuren der Festung nur in der Geländeformation erkennbar.
Klinkerspuren und Mauerreste kommen aber ans Tageslicht.
Wie weit unterirdisch noch Bausubstanz erhalten ist,....



Entwurfszeichnung des Fort II um 1876



Armierungsplan um 1889



Vereinfachte Zeichnung (nachkolloriert) aus der Armierungszeit (1914).
Verlegte Drahthindernisse als blaues Waffelmuster dargestellt.
Begonnene Drahtsperren sind als gebrochenes Waffelmuster in lila abgebildet.
Flankierungsbatterie Longerich rot eingezeichnet


Farblich nachbearbeitete Zeichnung des Entfestigungsamtes



Farbkopie der Originalzeichnung des Entfestigungsamtes



Schnittzeichnung als s/w-Kopie mit Eintragungen der Entfestigungsmaßnahmen (rot markiert),
Nachcolorationen: Sandpolster (gelb), Betonverstärkung (lila)


Zahlen-Daten-Fakten

Mauerstärken: ca. 1 - 3m
Deckenstärken: Standardmaß: 1m Ziegelmauerwerk - 1m Sandpolster - 1,20m Beton - 0,50m Erde
Besatzung: ca. 900 Mann
Größe: ca. 280 x 185m
Graben: Breite: 9m in Front - und Flankenbereich / 17 bzw 19m in der Kehle
Tiefe: zwischen 6,50 bis 5,30m
Aufzug: max 8,25m
Graben: 9m breit/ca. 6,50m tief
Bewaffnung: Der Armierungsplan von 1889 sah folgende Artillerieausstattung vor:
  • 4x8cm Kanonen in der Spitzengrabenwehr zur Frontgrabensicherung
  • 2x9cm Kanonen auf dem mittleren Frontwall
  • 2 x 15cm Kanonen auf dem rechten Frontwall
  • 2 x 9cm Kanonen auf dem rechten Flankenwall
  • 1 x lange 15cm Ringkanone in Küstenlafette auf dem linken Frontwall
  • 2 x 9cm & 1 x lange 15cm Ringkanone in Küstenlafette auf dem linken Flankenwall
  • 4x8cm Kanonen Kehlgrabenwehr
  • 6 x 12cm schwere Kanonen vorgesehen für die linke Anschlußbatterie
  • 4 x 15cm Mörser vorgesehen für die rechte Anschlußbatterie
  • Die rechte A-Batterie wurde ersetzt durch eine Flankierungsbatterie
  • Der Plan enthält zwei Radierungen
  • Bilder aus der Entfestigungszeit mit Genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser WEB-Site durch das Auswärtige Amt/Politisches Archiv


    Kehlkaserne mit Resten des Hindernisgitters

    Entfestigte Werksoberfläche

    Linke Schulterkaponniere
    In Verlängerung der Kontereskarpe ist die Spitzengrabenwehr zu erkennen
    Die Eskarpenmauer mir dahinter liegenden Rondengang ist bereits niedergelegt

    Mit Genehmigung zur Veröffentlichung: Bilder aus der Fotografischen Sammlung - AGFA-Historama -Museum Ludwig/Köln


    Fort II (gut erkennbar ist die linke Anschlußbatterie und rechte Flankierungsbatterie

    Fort II (rechte Anschlußbatterie mit Geschützbankette ist gut erkennbar)

    Fort II / I-Stellungen / ISP Longerich

    Fort II

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