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Vorfronten im äußeren Festungsgürtel
Einleitung


Mengenicher Front – der beschwerliche Weg des Angreifers


Text: Peter Sievert

Der folgende Text beschreibt einen Ausschnitt aus dem Verteidigungskonzept der Festung Köln, in dessen Auswirkung sich die Mengenicher Front begründet.

Ausgangslage

Nachdem im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Elsass-Lothringen an Deutschland gefallen war lag die Hauptbedrohung der Festung Köln immer noch Richtung Westen.
Jedoch hatte sich durch den Gebietsgewinn und die modernisierten deutschen Festungen dort die Vorwarnzeit für die Festung Köln verlängert.
Von Köln bis zur Belgischen Grenze sind es ca. 80 km, bis zur damaligen Französischen Grenze ca. 250 km.

Nutzung natürlicher Hindernismittel

Die preußische Festungsstadt Köln musste auf mehrere Angriffsszenarien vorbereitet sein.
Bei der Planung der Mengenicher Front lag ein Angriff aus Richtung Belgien, vermutlich der Festung Liège (Lüttich), zu Grunde.

Ein Blick auf eine Landkarte mit „Naturräumlicher Gliederung“ lässt die Überlegungen der Preußischen Planer zur Nutzung natürlicher Hindernismittel relativ einfach erkennen. Köln liegt in der Köln-Bonner Rheinebene, einer weitgehend ebenen Fläche, die durch den Rhein durchschnitten wird. Ca. 10 km westlich von Köln liegt der Höhenzug Ville, auch Vorgebirge genannt. Von dort hat man einen ausgezeichneten Blick auf Köln und seine Befestigungen. Grund genug einiges zu unternehmen, um Angreifern diesen Blick zu verwehren. Der Höhenzug endet nach Norden ungefähr bei Bedburg, das in der gleichen Höhe wie Pulheim liegt.

Nach Westen blickend fließt parallel zum Vorgebirge der Fluss Erft. Jülicher und Zülpicher Börde schließen an.
Das Wegenetz war mit Straßen und Eisenbahn bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gut ausgebaut.

Die Preußischen Verteidiger planten daher bei einem drohenden Angriff auf die Stadt Köln frühzeitig den Fluss Erft anzustauen.
Das Ergebnis wäre eine Überschwemmung des Uferbereichs, ggf. mit einer Versumpfung. Damit wäre der Zugang zum Vorgebirge verwehrt gewesen. In Überschwemmungen und Versumpfungen können keine berittenen Einheiten eingesetzt werden, da die Tiere den unsicheren Untergrund scheuen. Geschütz- und Munitionsgespanne wären nicht in dem Gelände zum Transport geeignet gewesen, da sie sich festgefahren hätten.

Des Weiteren schoss die preußische schwere Artillerie aus Köln mit ihrer Reichweite bis westlich des Vorgebirges.

Das Ergebnis

Feindliche Aufklärungskräfte eines aus Westen kommenden Angreifers wären zwischen Elsdorf, Kerpen und Lechenich auf preußische Vorposten gestoßen und hätten bald darauf die gestaute Erft erkundet.
Spätestens die Artillerieunterstützung aus Köln hätte die feindlichen Aufklärungskräfte dazu gebracht nach Norden oder Süden auszuweichen.
Der Weg nach Norden hätte die Angreifer am Vorgebirge vorbei über Bergheim und Pulheim im Bogen auf den Bereich zwischen Köln-Bocklemünd und Köln-Longerich geführt.

Genau in diesem Abschnitt wurde daher der Festungsring mit der Mengenicher Front verstärkt.


FORTSETZUNG FOLGT


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