Stadtumwallung 1882-1891 und Weiternutzung Stadtumwallung 1882/1911 | Bonnthor
Nachdem der Bau des äußeren (Festungs-) Gürtel mit seinen Artillerieforts und Zwischenwerken links-und rechtsrheinisch 1881 abgeschlossen war, wurde in den Jahren 1882-1891 die neue linksrheinische Stadtumwallung unter Einbeziehung einiger Forts des inneren Gürtels geschaffen.
Die finanziellen Mittel stammten aus dem Verkauf der alten Stadtmauer mit ihren vorgelagerten Bastionen an die Stadt Köln.
Die Stadtumwallung mit durchgehendem Wall und Graben und insgesamt 14 Toren (eigentlich Tor-Passagen) an der ein durch den äußeren Gürtel durchbrochenen Feind aufgefangen werden sollte, war von Anfang an auch beim Militär sehr umstritten.
Dazu kam der Druck der expandierenden Stadt mit ständig wachsender Bevölkerung.
Schließlich wurde das Gelände der linksrheinischen Umwallung nach extrem kurzer Nutzungszeit am 25.April 1907 an die Stadt Köln verkauft; die eigentliche Übergabe erfolgte im Jahr 1911. Der Wall wurde abgetragen, die Gräben verfüllt; lediglich Fort 3 verblieb als Festungsgefängnis in militärischer Nutzung. Von den Wall eingebauten Kasematten ist einzig die Kaponniere 3 - im Jahr 2004 wiederentdeckt- erhalten, die letzten Kavalierkasematten wurden kurz nach dem 2. Weltkrieg abgetragen.
Das/die Torpassage bestand aus einem meist geradlinigen Durchlass durch den Wall mit einer teilweise Klappbaren Straßenbrücke. (Für Eisenbahnen gab es eigene Tore). Das Tor wurde gesichert jeweils durch ein Wachtblockhaus auf der Freund- und Feindseite ("Brückenkopf") des Grabens.
Im Verteidigungsfall wurde der Zugang feindwärts durch ein Gitter verschlossen.
Durch Schießscharten in der freundseitigen Brückenauflage konnte auch der Feind im Graben bekämpft werden.
Der Kölner U-Bahnbau brachte aber Reste der Bonntorpassage wieder ans Tageslicht. Leider hat man den nichtprofessionellen Festungsforschern das Leben schwer gemacht.
Fotografieren war nicht gestattet, die Baustelle konnte man natürlich nicht betreten, nachdem die Archäologen alles kartiert, vermessen und fotografiert hatten kam auch schon flugs der Abrißmeisel.
Fotos aus einer schlechten Perspektive konnten schon gemacht werden. Die Zeichnungen wurden erstellt aus unserem Wissensstand.
Einem Bericht aus der "Kölschen Rundschau" war zu entnehmen, dass man Brückenlager, vernietete Stahlkonstruktionen für die Brücke, einen turmartigen Aufgang und Ansätze von Kellerräumen vorgefunden hat.
Von einem Archäologen wurde mir berichtet das auch Schießscharten gefunden wurden.
Heute ist nichts mehr von alledem zu finden, Metallteile wurden in kleine Teile geschweißt, den Rest erledigte der Abrissbagger.
Mit einem bisschen Glück kann man evtl. mal ein Buch kaufen können,vielleicht mit dem Titel "Mit der U-Bahn durch das preußische Köln", ein Buch mit ähnlich klingendem Namen gibt es schon.
Fotogalerie (12 Bilder)
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